Lärmaktionsplan für Rudolf-Wild-Straße soll kommen

„Wir begrüßen es, dass der Gemeinderat unserem Antrag auf Lärmaktionsplan für die Scheffel- und Rudolf-Wild-Straße gefolgt ist“, reagiert die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen auf den Beschluss am vorvergangenen Montag. Demnach soll zunächst eine Ausschreibung stattfinden, die auch die Mozart- und Peter-Böhm-Straße erfasst. Ebenfalls Zustimmung fand der Antrag, Gespräche mit den Nachbarkommunen und den ortsansässigen Firmen wegen einer Lkw-Umfahrung zu führen.

„Auslöser war eine Anfrage einer Anwohnerin der Rudolf-Wild-Straße zu Tempo 30“, erklärte Christa Balling-Gündling in ihrer Stellungnahme. „Die Anfrage wurde mit dem Hinweis abgelehnt, dass lediglich vor Kindergärten in Kreisstraßen Tempo 30 zulässig sei. Unsere Fraktion hat dies zum Anlass genommen, endlich Nägel mit Köpfen zu machen: Während die Kommunen im Umland aktiv an Lärmaktionsplänen und der Einführung von Tempo 30 arbeiten, hinkt Eppelheim dem Zeitgeist hinterher. Zwar wurde 2014 für die Hauptstraße ein Lärmaktionplan gestartet, andere stark befahrene Straßen wie die Rudolf-Wild-Straße blieben jedoch außen vor.“

Für die Grünen nicht nachvollziehbar, denn die problematische Verkehrssituation in der Kreisstraße sei seit langem bekannt.

Balling-Gündling: „Neben dem Verkehrsaufkommen, den Rasern und der Lärmsituation, nimmt innerorts die Zahl der Sattelzüge in und aus dem Gewerbegebiet im Süden stetig zu. In den letzten fünf Jahren hat unsere Fraktion immer wieder auf die Problematik hingewiesen und insbesondere für die schweren Brummis Lösungen angemahnt. Die Rudolf-Wild-Straße ist ein Nadelöhr, durch das sich zeitweise viel Verkehr zwängt. Bei der letzten Verkehrszählung 2003 betrug das Verkehrsaufkommen zwischen 4500 in der Scheffelstraße bis zu 9400 Kraftfahrzeugen im südlichen Bereich der Rudolf-Wild-Straße. Hinzu kommt noch der Schwerlastverkehr. Bis 2020 prognostizierten die Planer eine weitere Zunahme von bis zu 15 Prozent. Aktuelle Zahlen fehlen. Doch die allgemeine Zunahme von Fahrzeugen, die gestiegene Bevölkerungszahl und das erweiterte Gewerbegebiet sprechen für einen Anstieg des Verkehrs.

Leider gibt das Gesetz den Menschen wenige Möglichkeiten an die Hand, sich vor Straßenlärm zu schützen. Eine wirksame Lärmminderung ist letztlich nur über Tempo 30 zu erreichen. Die Wege hierzu sind aber lang und steinig. Solange die Stadt die Straße nicht als Ortsstraße übernimmt, müssen wir die wenigen rechtlichen Mittel konsequent ausschöpfen. Lärmaktionspläne sind ab 8.200 Fahrzeugen pro Tag zu erstellen. Damit besteht unseres Erachtens auch für die Rudolf-Wild-Straße eine Pflicht zur Lärmaktionsplanung. Manche Kommunen erfassen sogar Straßen ab einem Verkehrsaufkommen von 4000 Fahrzeugen. Es bietet sich daher an, auch die Scheffelstraße in die Planung aufzunehmen.

Voraussetzung für einen Lärmaktionsplan ist die konkrete Ermittlung der Verkehrsbelastung. Das heißt: Die Stadt kommt nicht umhin, Verkehrszählungen durchzuführen. Flankierend zum Lärmaktionplan hat unsere Fraktion beantragt, mit den Betrieben, dem Kreis und der Stadt Heidelberg Gespräche zu führen, um das Problem der vielen Lkw im Stadtgebiet in den Griff zu bekommen. Dieses lässt sich nach unserer Auffassung nur durch konzertierte Maßnahmen lösen. Dabei sehen wir auch die Firmen in der Pflicht, auf ihren Betriebsgelände Lösungen zu schaffen.“