Lehren aus Akin-Bauten: Stadtentwicklungskonzept als Chance für Eppelheim

„Der Fall Akin zeigt: Eppelheim braucht klare städtebauliche Leitlinien, die für alle gleichermaßen gelten. Dazu brauchen wir das Stadtentwicklungskonzept. Dieses sollte endlich starten“, fordert die grüne Fraktion. Damit reagieren die Grünen auf das jüngste Urteil des Verwaltungsgerichts im Fall der massiven Bebauung der Firma Akin in der Spitalstraße. Demnach ist der Bau rechtens. Das Haus füge sich entgegen der Auffassung der Stadt in die nähere Umgebung ein. Zwar hat nun der Bauausschuss mehrheitlich beschlossen, das Urteil anzufechten. Dem bescheinigt jedoch die städtische Anwältin wenig Aussicht. „Wir werden wohl mit dem Gebäude leben müssen, sollten aber daraus unsere Lehren für eine künftige Stadtentwicklung ziehen“, erklärt Fraktionssprecherin Christa Balling-Gündling. 

Die Crux: In diesem Bereich wie auch in der Pestalozzi-Straße, wo der Bauträger ein ähnliches Wohngebäude errichtet hat, fehlen Bebauungspläne. Mangels klarer Regeln orientieren sich Behörden und Gerichte nach den bestehenden Gebäuden. „Der Fall zeigt auch: Vieles wurde in der Vergangenheit versäumt. Die Akin-Bauten sind nur die Spitze einer langjährigen verfehlten Stadtplanung.“ Zwar habe die Stadtverwaltung das Problem bereits erkannt – und begonnen, Bebauungspläne für die Quartiere zu erstellen. Doch fehlen nach Auffassung der Grünen immer noch klare Kriterien. Faktoren wie Grad der Verdichtung, Aufheizung, Verkehrsentwicklung und Straßenbild fänden noch zu wenig Beachtung. Die Folge: Die Quartiere drohen trotz Bebauungsplänen massiv überbaut zu werden, der Parkdruck in den Straßen steigt weiter.

Die Grünen: „Stadtentwicklung braucht klare nachvollziehbare Regeln“. Deshalb setzt die Ökopartei auf behutsame Nachverdichtung und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Kriterien hierfür sollen im Rahmen des im Juli beschlossenen Stadtentwicklungskonzepts abgesteckt werden. „Das Konzept ist eine gute Chance, genaue Ziele für Eppelheim zu entwickeln. Hierzu gehört auch die Frage: Wie soll die Stadt weiter wachsen, ohne dass die Lebensqualität leidet? Und selbstverständlich sollen die Bürgerinnen und Bürger hierbei auch ein Wörtchen mitreden können“, so die Fraktion.