Klimaschutz: Aus Kattowitz kann ein Signal für Eppelheim ausgehen

Vom 2. bis 14. Dezember treffen sich fast 200 Staaten in Kattowitz in Polen zur alljährlichen UN-Klimakonferenz. Zeitgleich warnen Forscher: Die Staaten müssen ihre Bemühungen verdreifachen, wenn sie die Klimaziele erreichen wollen. Die heutige Generation ist wahrscheinlich die letzte, die den ungebremsten Klimawandel abwenden kann. Die ersten Vorboten sind längst da: Unwetter, Starkregen, Dürren und Artensterben. Millionen Menschen auf der Flucht und politische Instabilität in vielen Regionen sind die globalen Folgen, ausgelöst durch Wüstenausbreitung, Wassermangel und Hunger.
„Noch haben wir es in der Hand, zur Erreichung der Klimaziele von Paris beizutragen“, erklärte Fraktionssprecherin Christa Balling-Gündling bei einer gemeinsamen Klausur von Vorstand und Fraktion der Eppelheimer Grünen. „Denn Klimaschutz beginnt vor Ort.“ Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen zog sie eine ernüchternde Bilanz. Balling-Gündling: „Beim Klimaschutz tritt Eppelheim bisher auf der Stelle. Die Stadt verfehlt ihre selbstgesetzten Klimaziele.“ Zwar ist Eppelheim der Kooperationsvereinbarung zum Klimaschutz mit dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Konvent der Bürgermeister beigetreten. Demnach hat sich die Stadt verpflichtet, die CO2-Emissionen um 20 % bis 2020 bzw. 30 % bis 2030 zu senken. Bei der Ökobilanz liegt die Stadt aber im kreis- und bundesweiten Vergleich weit abgeschlagen. Beim Verkehr sind die CO2-Emissionen gar im Zeitraum von 2010 bis 2015 gestiegen.
Die Grünen fordern deshalb: „Ob Wärmedämmung, erneuerbare Energien, E-Mobilität, Radförderung oder ÖPNV – es sind deutlich mehr Anstrengungen und Initiativen der Stadt notwendig, um die Klimaziele zu erreichen. Angesichts der jetzt schon spürbaren Folgen des Klimawandels wäre es ein fatales Signal, den Rotstift beim Umweltprogramm anzusetzen.“
Auf mehrfache Anfrage der Fraktion wird jetzt ein Sachstandsbericht zu den Klimaschutzmaßnahmen der Stadt erstellt. Als Anpassung an den Klimawandel fordert die Ökopartei zudem seit längerem eine gesamtstädtische Klimaanalyse. „Aus Kattowitz sollte auch für Eppelheim ein deutliches Signal ausgehen. Den Verpflichtungen müssen auch vor Ort Taten folgen“, so die Sprecherin des Ortsverbands Isabel Moreira da Silva.