Schul-, Medien- und Freizeitzentrum: Grüne mehrheitlich für zweiten Siegerentwurf

„Letztlich gaben die Kosten und die Flexibilität den Ausschlag“, lautete das Resümee der Grünen-Fraktion bei einem gemeinsamen Treffen mit dem Vorstand von Bündnis’90/DIE GRÜNEN, bei dem der jüngste Beschluss des Gemeinderats zum Neubau im Schulzentrum auf der Tagesordnung stand. Demnach soll nun entgegen der Empfehlung der Verwaltung der zweitprämierte Entwurf des Büros Weindel umgesetzt werden. Dem Beschluss war eine mehrstündige Vorstellung beider Entwürfe vorangegangen, bei der letzte offene Fragen ausgeräumt wurden. Hierzu hatte die Grünen-Fraktion einen umfangreichen Fragenkatalog vorgelegt. Wie flexibel sind die Entwürfe in bezug auf mögliche Erweiterungen und Umnutzungen, welches Konzept vereint die verschiedenen Nutzerinteressen am besten, welches ist das umweltfreundlichste und welches das kostengünstigste Konzept – waren nur einige der Fragen, die von den Büros dezidiert beantwortet wurden. Schließlich votierten vier Grünen-Stadträte für den Entwurf des Büros Weindel, eine Stimme ging an den Siegerentwurf von Wulf & Partner.

„Das uneinheitliche Abstimmungsergebnis innerhalb der Fraktion zeigt, dass es keine leichte Entscheidung war“, berichtete die Fraktion weiter. Während der eine Teil der Fraktion im ersten Siegerentwurf das pädagogisch zukunftsfähigere Konzept sah, überzeugte die Mehrheit in der Fraktion der Kostenaspekt, die Flexibilität sowie die offene und helle Bauweise des zweiten Entwurfs. Wichtig war es der Fraktion hierbei hervorzuheben, dass die Entscheidung zugunsten des zweiten Preisträgers kein Votum gegen die Nutzer sei – die ja den ersten Entwurf favorisierten. Die Fraktion: „Bei allen Wünschen der Nutzer müssen wir auch die übergeordneten Interessen der Stadt in Blick haben. Daneben spielen auch Flexibilität, Ökologie, Funktionalität und die Kosten eine Rolle. Und da hat sich bei genauerer Abwägung die Waagschale zugunsten des Architektenbüros Weindel geneigt.“

Als ärgerlich bezeichnete die Fraktion in diesem Zusammenhang das Verfahren: Durch die frühe Festlegung der Verwaltung auf den Entwurf des ersten Siegers, waren nur für diese Pläne Zuschüsse für 2010 beantragt worden. Da jedoch die Antragsfrist schon abgelaufen war, drohte der Baubeginn sich um ein Jahr zu verschieben. Den Vorwurf der Verzögerung wollte aber die Grünen-Fraktion nicht hinnehmen. „Die Verwaltungsspitze hat von Anfang alles auf den teureren Siegerentwurf gesetzt und hierbei die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Den Schwarzen Peter einer möglichen Verzögerung lassen wir uns nicht zuschieben,“ so die Fraktion. Die Verwaltung wurde daher beauftragt, den Zuschussantrag für die zweite Variante doch noch für 2010 auf die Beine zu bringen. Laut jüngster Auskunft der Verwaltung scheint dies zu klappen, so dass voraussichtlich – so denn die Finanzierung steht – im September kommenden Jahres mit dem Bau begonnen werden kann. (ids)