„Naturschutz mit Naherholung verbinden“ – Grüne präsentieren Vorschlag für Baum- und Naturlehrpfad im Süden

Der Frühling nähert sich mit langsamen Schritten und nach dem langen Winter treibt es die Menschen immer mehr nach draußen. Doch wohin in Eppelheim? Spaziergänger und Jogger finden am Ortsrand zumeist eine eintönige Landschaft vor. Bis auf ein paar wenige natürliche Ecken gibt es nur spärliche Bäume und Büsche am Wegesrand. Gleichzeitig geht immer mehr Fläche für Wohnen und Gewerbe verloren.

Die Grünen, die seit Jahren mehr Anstrengungen im Bereich Naturschutz und Naherholung fordern, präsentieren nun einen Vorschlag, der Naturliebhaber und Freizeitsportler freuen dürfte: Im Süden soll ein Baum- und Naturlehrpfad entstehen. Ein entsprechender Antrag der Grünen-Fraktion fand in den letzten Haushaltsberatungen eine Mehrheit. Nun wird im Rathaus ein entsprechendes Konzept erarbeitet.

Der Vorschlag der Grünen sieht vor, zunächst westlich der ehemaligen Kiesgrube „Zwirn“ im Süden einen Baumlehrpfad mit verschiedenen heimischen Bäumen zu errichten. Der Baumparcours soll entlang der Feldwege führen und später durch einen Naturlehrpfad auf dem Hügel der eigentlichen Grube ergänzt werden. „Das Areal bietet sich geradezu an. Die Flächen sind in städtischem Besitz und müssen ohnehin teilweise renaturiert werden“, erklärt Stadträtin Isabel Moreira da Silva. Wie ein Baumlehrpfad aussehen könnte, das schauten sich die Grünen im vergangenen Oktober bei den westlichen Nachbarn in Plankstadt ab. Dort besteht seit Jahren eine solche Anlage. Sie wird nach Auskunft des örtlichen Umweltbeauftragten von der Bevölkerung sehr gut angenommen.

Für die Grünen würde man damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: „Wir verbinden Naturschutz mit Landschaftsgestaltung und Naherholung. Ein Baum- und Naturlehrpfad bietet Rückzugsräume für Tiere. Er lädt zugleich die Menschen zu mehr Bewegung ein und trägt so zu ihrer Gesundheit bei. An schönen Tagen lockt er Jung und Alt zu langen Spaziergängen. Für Kindergärten und Schulen dient er als gutes Anschauungsmaterial. Bäume schaffen zudem ein gutes Klima. Eppelheim ist dem Konvent der Bürgermeister beigetreten und hat sich somit der Reduzierung der klimaschädlichen CO2-Emissionen verschrieben“, zeigt sich Moreira da Silva von dem Projekt überzeugt.
Und die Finanzierung? Auch hier wartet die Grünen-Fraktion mit einem eigenen Vorschlag auf: Sie will eigens hierfür einen Natur- und Landschaftsschutzfonds ins Leben rufen. „In diesen könnten engagierte Bürgerinnen und Bürger oder Firmen spenden, die zur Aufwertung ihrer Umgebung beisteuern möchten“, so Moreira da Silva.

Was ist die Kiesgrube Zwirn?
Das Gelände „Zwirn“ liegt südwestlich der Kleingartenanlage und wird derzeit zum Teil als Bmx-Anlage genutzt. Zusammen mit dem nördlich angrenzenden NABU-Biotop ist es das letzte Überbleibsel mehrerer in Eppelheim bis in die 1940er betriebener Kiesgruben. Nach deren Stilllegung dienten die Kieslöcher bis in die 1970er Jahre als Mülldeponien für Bauschutt, Erde, und Industriemüll. Die meisten Gruben wurden in den 1980er und 1990er Jahre wider aufwändig saniert. Über den renaturieren Flächen befinden sich heute wieder Ackerflächen und der Eppelheimer Wald. Für die Grube Zwirn hat das Landratsamt verfügt, dass das Gelände der Landwirtschaft zurückgeführt oder renaturiert werden muss. Da eine Rückgewinnung als landwirtschaftliche Fläche nur mit teuren Erdsanierungen verbunden wäre, wird das Gelände derzeit renaturiert.

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