Grüne begrüßen Pläne für Biotopvernetzung

Inseln der Natur in einer weitgehend ausgeräumten Landschaft schaffen und miteinander verbinden – das ist das Ziel eines Biotopvernetzungskonzeptes. Ein solches fordern die Grünen seit Jahrzehnten. Nun liegt eine solche Konzeption vor. In seiner letzten Sitzung des Jahres gab der Gemeinderat mehrheitlich sein Plazet für die Offenlage. Die Grünen begrüßen die Entscheidung. Sie hoffen nun, dass viele Bürgerinnen und Bürger sich daran beteiligen. „Die Pläne zeigen: Landwirtschaft und Natur – das geht auch zusammen“, erklärt Stadträtin Isabel Moreira da Silva.

Dass etwas getan werden muss, belegen historische Karten und die Bestandsaufnahme des Planungsbüros. Demnach waren noch bis 1970 alle Straßen und Wege im Außenbereich mit Obstbäumen gesäumt. Dem machten Siedlungserweiterung und EG-Agrarpolitik ein Ende. So wurden von 1970 bis 1973 EG-Prämien für gefällte Obstbäume gezahlt. „Das Ergebnis dieser fehlgeleiteten Agrarpolitik ist heute eine weitgehend strukturarme Landschaft“, so Moreira da Silva.

Die Planer bescheinigen Eppelheim jedoch auch eine gute Ausgangsbasis. So verfügt die Stadt über sechs Biotope. Darin leben einige geschützte Arten. Darunter unter anderem Kreuzkröte, Bergmolch oder Grauammer. „In Zeiten von Artensterben können wir uns glücklich schätzen, seltenen Arten eine Heimat bieten zu können“, freut sich Stadträtin Grau-Bojunga. „Dies gilt es, zu erhalten und auszubauen.“ Hierfür schlagen die Planer unter anderem vor, mehr Bäume, Sträucher und Blühstreifen im überwiegend leergeräumten Nordwesten anzulegen. Im Südwesten soll durch Grünlandflächen mehr Lebensraum für Feldlerche oder Feldhamster entstehen. Auch der Erholungswert soll verbessert werden.

Dass die Umsetzung nicht leicht sein wird, darüber sind sich die Grünen im Klaren. Sie hoffen aber, dass alle Beteiligten den Mehrwert für die Stadt erkennen. „Landwirtschaft, Biodiversität, Klimaschutz, Ausgleichsflächen und Naherholung – unsere knappen Felder müssen immer mehr Funktionen übernehmen“, so Grünen-Stadtrat Hubertus Mauss. „Es gilt, eine Balance zwischen den Interessen zu finden. Das Konzept bietet hierzu kluge Lösungsansätze.“ Vom 07. Januar bis 3. März 2020 können nun die Bürgerinnen und Bürger übers Internet oder im Rathaus die Pläne einsehen und ihre Vorschläge einbringen. (ids)