Antworten auf die Krise: Zukunftsaufgaben im Blick

Stadträtin Isabel Moreira da Silva im Interview mit der Fraktionsvorsitzenden Christa Balling-Gündling:

Wie hat Eppelheim die Coronakrise bislang gemeistert?
Ich denke, gut. Die Stadtverwaltung hat umsichtig gehandelt. Solidarität und Hilfsbereitschaft sind beispielhaft. Dank des verantwortungsvollen Verhaltens der Menschen konnte die Pandemie eingedämmt werden. Leider steigen die Infektionszahlen in Eppelheim wieder. Das zeigt uns: Auch wenn wir uns über die wiedergewonnenen Freiheiten freuen dürfen, wir müssen weiter wachsam bleiben.  Das Virus ist noch da.

Wo liegen die größten Herausforderungen in der nächsten Zeit?
Nach dem akuten Krisenmanagement durch Bürgermeisterin und Verwaltung schlägt jetzt die Stunde der Kommunalpolitik. Die größte Herausforderung sind die wegbrechenden Einnahmen. Wir hoffen natürlich auf einen Solidarpakt für Kommunen, der uns auch hilft. Zugesagt sind von der Landesregierung bereits 200 Millionen Euro für die Einnahmeausfälle bei den Busverkehren im ÖPNV. Von den vom Bundesfinanzminister  vorgeschlagenen 54 Milliarden Euro zur kommunalen Entschuldung wird nach den jetzigen Vorgaben nichts in Eppelheim ankommen. Wichtig sind für uns, die Zukunftsaufgaben vor Ort zu meistern  und den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht aus den Augen zu verlieren.

Klimaschutz kostet Geld. Wie wollen die Grünen das finanzieren?
Der Klimaschutz ist ja eine wichtige Zukunftsaufgabe. Der Klimawandel bedroht uns mehr als die Coronakrise. Wenn wir heute nicht investieren, dann zahlen die nächsten Generationen doppelt drauf. Um die Bürger*innen beim Klimaschutz zu unterstützen, haben wir beispielsweise eine Neuauflage des Umweltförderprogramms auf den Weg gebracht. Vorhaben wie mehr Fahrradstraßen, eine testweise Einführung von Schritttempo in einem bestimmten Bereich der Hauptstraße oder eine regelmäßige, vertaktete  Bus-Anbindung an den S-Bahnhof kosten uns nicht viel, sind aber ökologisch sinnvoll.

Was sind die grünen Schwerpunkte in diesem Jahr?
Das Stadtentwicklungskonzept, das jetzt verabschiedet wurde, gibt auch uns die Richtung vor. Es enthält vieles, was wir Grüne schon lange fordern: mehr Grünflächen, eine umweltfreundliche Mobilität, Möglichkeiten  einer umweltschonenden Nachverdichtung und eine aktive Beteiligungskultur. Die Vorschläge gilt es nun gemeinsam mit den Bürger*innen umzusetzen – natürlich im Rahmen unserer Haushaltslage.

Foto: Stefan Schwerdt