Bürgerbegehren der Eppelheimer Liste: „Die Alternative wäre keine Brücke“ 7. März 20169. März 2016 „Hier wird schlichtweg falsch informiert“, reagiert die Grünen-Fraktion auf das Bürgerbehren gegen eine zweigleisige Brücke und einen Kreisel an der Hauptstraße. „Die Eppelheimer Liste (EL) outet sich als Zukunftsverweigerer. Sie verschläft nicht nur die Beratungen im Gemeinderat. Sie hängt auch der Zeit hinterher“, so die Fraktion. „Es stimmt nicht, dass die Bürger nicht beteiligt wurden. Die Pläne sind seit 2014 allen bekannt. Das Mobilitätsnetz wurde mehrfach öffentlich vorgestellt. Die Vertreter der RNV waren offen für Vorschläge. So wurde zuletzt die Breite von knapp 25 auf unter 22 Metern verringert. Es gab genug Gelegenheiten für ein Bürgerbegehren, was wir grundsätzlich begrüßen. Eine Verzögerung des Projektes zum jetzigen Zeitpunkt hätte aber verheerende Folgen. Es würde auf jeden Fall zu mehr Kosten führen.“ Die Fraktion weiter: „Die Forderung der EL nach mehreren Varianten ist nur vorgeschoben. Diese gab es. Eine eingleisige Variante wurde als unwirtschaftlich verworfen. Die Lösung mit zwei Gleisen hat das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis. Das heißt: Der Mehrwert für Eppelheim ist größer. Fakt ist: Die Brücke ist marode. Sie muss in jeden Fall ersetzt werden. Sie aber so wieder zu bauen, wie sie da steht oder gar ohne Gleise, wäre Unsinn. Wir müssen zukunftsfähig bauen, nicht rückwärtsgewandt.“ „Jeder kennt die gefährliche Situation an der Ortseinfahrt Richtung Heidelberg. Die Pläne der RNV lösen die bestehenden Gefahren- und Konfliktpunkte und werden allen Verkehrsteilnehmern gerecht. Nicht zuletzt deshalb befürworten Verkehrsexperten wie die Verkehrspolizei und der ADFC die Planungen. Wenn die EL als einzige dagegen ist, soll sie sagen, wie sie es besser machen möchte. Die Bürgerinnen und Bürger sollten die Folgen einer Ablehnung kennen“, so die Grünen, die hinter der Aktion eine Initiative gegen die Straßenbahn vermuten: „E-Busse, wie sie die EL fordert, sind keine Alternative, sondern ein Rückschritt. Sie sind im Vergleich zu Straßenbahnen weder bequem noch wirtschaftlich. Straßenbahnen transportieren bis zu 240, Gelenkbusse höchstens 140 Passagiere und fahren nur im 20-Minutentakt. Sperrige Gelenkbusse in der engen Hauptstraße wären ein Unding. Hinzu kommt: Busse brauchen mehr Haltestellen. Diese müssten von der Stadt finanziert werden. Zudem müssten die Passagiere auf Heidelberger Seite wieder in die Straßenbahn umsteigen, da Parallelverkehre nicht zulässig sind.“ “Die Behauptung, der Kreisel verschlechtere den Verkehrsfluss und verursache mehr Lärm, ist eine Verdrehung der Tatsachen. Kreisel haben sich seit Jahren bewährt. Ein bestehender Kreisel in der Carl-Benz-Straße in Heidelberg mit zwei Gleisen zeigt, dass es funktioniert. Durch die zwei Gleise kann die Bahn insgesamt bis zu 3 Minuten einsparen, wird dadurch pünktlicher“, argumentieren die Grünen, die mit einer weiteren Falschmeldung aufräumen: „Die Baumaßnahme greift nicht in private Grundstücke ein“. Auch in punkto Eingriff in die Natur und Kosten müsse differenzierter hingeschaut werden: „Alle Bäume und Pflanzen werden in unmittelbarer Nähe ausgeglichen. Begrünte Gabionen an den Stützwänden bieten Schutz für die Anwohner und Lebensraum für Tiere. Die Kosten werden nach einem Kostenschlüssel zwischen den Städten Heidelberg und Eppelheim und dem Regierungspräsidium aufgeteilt. Die Gesamtkosten allein für die Brücke betragen 8,8 Millionen Euro. Hiervon trägt Heidelberg mit 3,9 Millionen einen wesentlich höheren Anteil, Eppelheim lediglich 1,1 Millionen. Dabei hat Eppelheim den größten Nutzen von der Brücke. Dass die Kosten von der ursprünglichen Kalkulation deutlich abweichen, ist auch uns bitter aufgestoßen. Letztlich haben wir aber hierauf keinen Einfluss. Die Alternative wäre gar keine Brücke.“ (ids)