ASV-Sportplatz: Biotop zerstört – Stadt muss Ausgleich schaffen

Erst jüngst hat der Gemeinderat für den Umbau des ASV-Sportplatzes einen Zuschuss von rund 600.000 Euro genehmigt. Nun dürfte die Baumaßnahme der Stadt noch teurer kommen. Denn im Zuge der Erweiterung wurden geschützte Biotopflächen illegal gerodet. Nun drohen teure Ausgleichsmaßnahmen. Dies bestätigten die zuständigen Behörden auf Anfrage der Grünen-Fraktion.
Rückblick: Ende November wurden am Sportplatz umfangreiche Rodungen beobachtet. Hiervon betroffen war auch ein breiter Streifen entlang des Bahndamms. Dieser wurde im Zuge von Erdarbeiten vollständig gerodet. Die Crux: Der Bereich war nach § 30 BNatSchG geschützt. Es folgten diverse Anfragen der Fraktion und eine Umweltmeldung durch den Naturschutzbund (NABU). Die Antwort der Naturschutzbehörde, die nun der Fraktion vorliegt, bestätigt: Die Rodungen stellen einen erheblichen Eingriff in Biotopflächen dar. „Die Zerstörung von Biotopen ist keine Bagatelle“, reagiert die Fraktion. Besonders bitter für die Grünen: „Die Rodungen waren unnötig und vermeidbar“. Weitere Recherchen ergaben zudem: Die Tribüne wurde ohne Genehmigung errichtet. Jetzt muss ein Bauantrag nachgereicht werden. Dabei sehen die Grünen weniger Bürgermeisterin Rebmann in der Verantwortung: „Der Bau wurde noch unter der Regie ihres Amtsvorgängers begonnen. Alles musste schnell gehen, und da standen offenbar gesetzliche Vorgaben im Weg.“

Nun muss natürlich Ersatz geschaffen werden, fallen weitere Kosten an. „Angesichts der Finanzlage des Vereins bleiben diese wohl bei der Stadt hängen“, befürchtet die Fraktion. Entsprechend bestätigte das Umweltamt auf Anfrage, dass ein Ausgleich im Süden angedacht sei. Demnach soll entlang des Feldwegs am Gewerbegebiet ein ökologisch wertvoller Bereich entstehen. Nicht zuletzt deshalb hatte die Fraktion vorgeschlagen, die Ausgleichsmaßnahme mit einem Baumlehrpfad zu verbinden. „Damit würde der Verlust der Biotopflächen sinnvoll kompensiert werden, und nebenbei erhielten die Bürgerinnen und Bürger einen attraktiven Naherholungsort“, so die Grünen. Angesichts der nun drohenden Kosten bedauert die Fraktion, dass ihr Antrag auf Errichtung eines Naturschutzfonds abgelehnt wurde. „Ein solcher Fonds, der durch Spenden getragen würde, wäre genau für solche Zwecke gedacht“, heißt es in der Presseerklärung abschließend.