Plastikmüll vermeiden: Stadt soll aktiv werden

Es ist mittlerweile bekannt: Plastikmüll ist längst zu einer globalen Bedrohung für die Umwelt geworden. Der Kunststoff, der in den letzten 100 Jahren produziert wurde, reicht aus, um den gesamten Erdball sechsmal einzupacken. Wegwerfprodukte aus Plastik sind allgegenwärtig – in den Meeren, der Natur, den Städten. Auch in Eppelheim trifft man ihn überall am Wegesrand, in den Straßen oder den Grünanlagen. Er ist nicht nur ein Ärgernis. Er gefährdet auch die Gesundheit von Mensch und Tier. Über die Nahrungskette landet der Plastikmüll schließlich auf unseren Tellern. Deshalb hat die Europäische Union unlängst darauf reagiert, will Einwegprodukte aus Kunststoff verbieten. Und in Eppelheim?

Die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen wollte es in der letzten Gemeinderatssitzung genauer wissen. Sie stellte eine Anfrage auf Verzicht von kleinen Portionsverpackungen aus Plastik für Butter, Konfitüre oder Kaffeemilch. Denn dies ist immer noch gängige Praxis bei städtischen Veranstaltungen. „Das verursacht nicht nur Unmengen an vermeidbaren Plastikmüll. Es ist auch teurer als größere Verpackungen“, warb die Fraktion für ein Weniger an Müll – und erntete hierfür allgemeines Unverständnis im Räterund. 

Plastikmüll kein Thema in Eppelheim? „Handeln beginnt vor Ort. Jeder kann Plastikmüll vermeiden. Denn Müll vermeiden ist besser für die Umwelt als recyceln oder verbrennen. Und da sollte die Stadt als Vorbild vorangehen“, erklären die Grünen. Die Fraktion hat nun beantragt, ein Konzept zu erarbeiten, welches zum Ziel hat, Plastikmüll in der Stadt zu reduzieren. Zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern, dem Einzelhandel und den Schulen soll sie im Dialog die Initiative ergreifen, um für das Problem zu sensibilisieren. Hierbei soll auch herausgearbeitet werden, ob sich die Stadt selbst ein verbindliches Reduktionsziel bezüglich des Plastikmüllverbrauchs setzen kann. Der Einzelhandel mache es zum Teil auch schon vor: durch Stofftaschen statt Plastiktüten oder Mehrwegbecher. (mo)

Foto: I. Moreira da Silva