Vom Umgang mit der geliehenen Erde 13. August 202017. September 2020 Es gibt einen bekannten Spruch, der besagt, dass alle Menschen in allen Gesellschaften auf der Welt die Erde nicht besitzen, sondern nur von Ihren Kindern und Enkelkindern geliehen haben. Aus dieser wohl kaum zu bestreitenden Erkenntnis resultiert die Verantwortung eines jeden, mit dem ihm übertragenen Stück Erde pfleglich und nachhaltig umzugehen. Leider gibt es auch in Eppelheim seit vielen Jahren Entwicklungen, die diesen nachhaltigen Umgang vermissen lassen. Eine davon ist das Phänomen, dass ehemals grüne, lebendige Vorgärten verschwinden und durch einfallslose, triste und ganz und gar tote Schottergärten ersetzt werden. Diese Art der Verunstaltung von Grünflächen ist aus ökologischer Perspektive eine absolute Katastrophe: Keine Vogel, keine Biene und kein Schmetterling kann im Geringsten etwas mit solch einer Steinwüste anfangen. Somit ist diese Art des „Gartens“ das Gegenteil dessen, auch im eigenen Garten einen kleinen Beitrag zum Erhalt der zahlreichen bedrohten Tiere zu leisten. Des Weiteren heizen sich – wie dieser Tage wieder zu beobachten – diese Schottergärten im Sommer extrem auf statt als Grünfläche mit Schatten und Verdunstung von Wasser zu kühlen. Und nicht zuletzt sind diese „Kreationen“ unter gestalterischen Gesichtspunkten betrachtet etwas weniger als nichts. Angestoßen durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hat die Landesregierung von Baden-Württemberg nun am 22. Juli das Landesnaturschutzgesetz geändert. Neben anderen Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt wurde auch ein Verbot der Schottergärten erlassen. Dieser sehr zu begrüßende Schritt wird hoffentlich dazu führen, dass diese lebensfeindlichen Steinwüsten endgültig der Vergangenheit angehören. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass das für Eppelheim zuständige Baurechtsamt des Landkreises die Umsetzung dieses Verbotes durch entsprechende Kontrollen und gegebenenfalls Rückbauanordnungen auch wirklich tatkräftig umsetzt. Zum Schluss eine Bemerkung jenseits leider notwendiger Verbote: Aus eigener Erfahrung möchte ich anmerken, dass ein lebendiger, blütenreicher und tierfreundlich gestalteter Garten jeden Tag aufs Neue das Herz berührt und Geist und Seele überaus gut tut. Ihr Hubertus Mauss Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Gerne können Sie sich mit mir unter hubertus.mauss@gruene-eppelheim.de in Verbindung setzen oder mich persönlich ansprechen. Ich bin gespannt auf Ihre Reaktionen! Foto: Martin Gramm