„Nachhaltiges Projekt muss hier erhalten werden“

Landtagskandidat Andre Baumann und Grüne Fraktion informierten sich über Verein „Werkstatt“

„Das Konzept des Vereins Werkstatt ist in bestem Sinne konservativ und nachhaltig: Die Werkzeuge werden gemeinsam genutzt und der Verein stiftet Gemeinschaft“, so Andre Baumann, Grüner Landtagskandidat und Staatssekretär in der Landesregierung, bei seinem Besuch des Eppelheimer Vereins.

Seit vierzig Jahren gibt es den Verein „Werkstatt e.V.“. „Er bietet seinen Mitgliedern zahlreiche professionell ausgestattete sowie TÜV-zertifizierte Werkstätten für die private Benutzung“, verdeutlichte der Vorsitzende Dr. Martin Dobler bei dem Besuchstermin. Kassierer Albert Klar-Bauder ergänzte stolz: „Die knapp einhundert Mitglieder haben die Werkstätten größtenteils in Eigenleistung gebaut. Sie können in den Räumlichkeiten des Vereins für einen geringen Beitrag ihr Fahrrad reparieren, ihre Möbel oder ihr Balkongeländer selbst bauen oder auch sich künstlerisch betätigen. Ein Schulungsraum bietet die Möglichkeit zur gemeinsamen Fortbildung und zum Austausch.“

In Eppelheim ist der Verein seit dreißig Jahren in einem Gebäude am südlichen Rand des Geländes an der Erich-Veith-Straße untergebracht. Dass der jetzige Standort, der für die Mitglieder und den Vorstand eigentlich optimal ist, bedroht ist, liegt an den Plänen der katholischen Kirchenschaffnei, die Erbpachtgeberin ist. Sie möchte das gesamte Areal mit Hilfe eines Investors entwickeln. Geplant sind zurzeit 26 Reihenhäuser und ein Mehrfamilienhaus. Würden die Pläne realisiert, wäre der Verein in seiner Existenz bedroht. Auch der große und wertvolle Baumbestand, der für das Kleinklima im Eppelheimer Süden angesichts großer versiegelter Parkplatz- und Gewerbeflächen eine herausragende Rolle spielt, wäre zerstört.

Für Baumann steht fest: „Wir Grüne wollen den Baumbestand im Areal erhalten und darüber hinaus dem Verein Werkstatt eine sichere Zukunft geben.“ Denkbar aus Sicht von Baumann und des Vorstands ist der Erhalt des bisher genutzten Gebäudes. Hier könnte der Verein, falls das Areal bebaut werden würde, auch eine wichtige Rolle für die Bewohner des Wohnquartiers spielen: Die Werkstätten des Vereins könnten auch die neu zugezogenen Eltern nutzen. Die Grünfläche am Gebäude wäre aus Sicht des Vereinsvorstandes auch als zukünftiger Spielplatz für die Kinder im Quartier geeignet, so Dobler und Klar-Bauder.

Stadtrat Martin Gramm machte gegenüber den Vereinsvertretern deutlich: „Unser Ziel ist, dass das Projekt am gegenwärtigen Standort erhalten werden kann.“ Und für Stadtrat Marc Böhmann ist auch eine punktuelle Kooperation mit den drei Schulen des Schulzentrums denkbar.

Für die Vereinsvorstände steht fest: „Wir haben zahlreiche jüngere Mitglieder, die gerne auch das Projekt in die Zukunft führen und Verantwortung übernehmen möchten.“ Beim Vor-Ort-Termin war aus dem Mitgliederkreis auch Michael Dumke dabei. Er unterstrich das Außergewöhnliche des Vereins: “Ich war von der ersten Sekunde an begeistert von der Idee der Werkstatt. Und von dem Umgang mit den Werten.“ Mittlerweile kommt Dumke auch regelmäßig mit seinem Sohn, um gemeinsam in den Werkstätten Dinge für Zuhause zu bauen. Baumann unterstrich abschließend: „Das tolle Projekt der Werkstatt muss hier weitergehen! Es ist ein Zukunftsprojekt, das Unterstützung verdient.“

Foto: Marc Böhmann