Müll: Die subtile Gefahr für unsere Wildtiere

Vielleicht ist es sinnlos und naiv zu hoffen, dass die Menschheit mit dem selbst gemachten Müllproblem einmal fertig wird. Diese Vermutung beschleicht mich immer, wenn ich in der Natur oder Städten unterwegs bin und spätestens alle drei Schritte irgendeine Art von Müll finde. Hat man seinen Blick erst einmal geschärft, findet sich auch an den abgelegensten Orten Abfall, der dort nicht hin gehört. Und das ist nur das, was sichtbar direkt an der Oberfläche liegt.

Letztens in Eppelheim lief ein älterer Herr vor mir auf der Hauptstraße. Er packte irgendetwas aus und lies die Verpackung einfach fallen, die mir so direkt vor die Füße viel. Das ist traurig, aber leider kein Einzelfall. Hinter jedem Müll in der Stadt oder Landschaft steht definitiv ein Mensch, der ihn dort hinterlassen hat.

Nicht nur, dass Städte mit dem ganzen Abfall verwahrlost erscheinen. Auch für unsere Wildtiere stellt der Müll eine akute Gefahr dar. Er wird oft mit Futter oder Nistmaterial verwechselt. Das von Wildtieren gefressene Plastik hat verheerende Auswirkungen. Sie verhungern mit vollen Mägen. Die Menschheit trägt auch die Verantwortung für ihre Mitgeschöpfe. Die Gefahr von Kippen auf Kinderspielplätzen dürfte auch allen mittlerweile bekannt sein.

Ende März war wieder die Müllsammelaktion der Stadt Eppelheim. Das ist sehr sinnvoll, um auf das Problem aufmerksam zu machen. An dieser Stelle vielen Dank an die Bürgermeisterin und den Umweltbeauftragten für diese Aktion. Mit solchen Maßnahmen kann immerhin das Symptom behandelt und die Menschen hierfür sensibilisiert werden. Vielleicht erreicht man damit auch Leute wie oben Genannte.

Aber was kann man noch tun? Warum ist es so schwer seinen Müll in einen Mülleimer zu werfen oder ihn bei einem Ausflug wieder mitzunehmen? Müssen Städte doch über verschärfte Bußgelder nachdenken? Sollte Müllvermeidung und Abfalltrennung verstärkt in die Lehrpläne der Schulen aufgenommen werden, nach dem Motto „Kinder erziehen ihre Eltern“?

Sicher ist jedenfalls: Auch dieses Problem macht an keiner Stadt- oder Landesgrenze halt. Wir sind ein Teil des Problems und müssen auch Teil der Lösung sein. Bei dieser globalen Herausforderung hilft es, im Kleinen, in den Kommunen und jeder einzelne mit der Lösung zu beginnen. Aber bis dahin möchte ich alle Mitstreiter*innen ermutigen, weiter zu sammeln: Diese Saat wird irgendwann aufgehen.

Wenn Sie diesbezüglich noch Ideen haben, freue ich mich über Ihre Nachricht an claudia.grau-bojunga@gruene-eppelheim.de