Beitrag von Christa Balling-Gündling in den Eppelheimer Nachrichten // Beitrag vom 14.10.21
Entgegen dem Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 02.10.2021 hat die Grüne Gemeinderatsfraktion einstimmig für die Errichtung von elektronischen Anzeigetafeln an den Haltestellen der voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehenden neuen City-Bus-Linie mit Elektrobussen gestimmt.
Bereits im September 2020 gab es einen Beschlussvorschlag der Bürgermeisterin, für jede Haltestelle die benutzerfreundlichen elektronischen Anzeigetafeln anzuschaffen. Sie zeigen auch Verspätungen an und sind für Sehbehinderte mit einer sogenannten „Text to Speech“ Funktion ausgestattet. Dieser Antrag wurde aber leider mehrheitlich abgelehnt. Unsere Fraktion hatte geschlossen für die Anschaffung der elektronischen Anzeigetafeln gestimmt.
Jetzt, im September 2021, gab es nochmals einen Beschlussvorschlag hierzu, aber da sich keine mehrheitliche Zustimmung abzeichnete, zog die Bürgermeisterin ihren Beschlussvorschlag zurück. Im September 2020 hätte es noch einen Zuschuss von 40.000 Euro zu den Gesamtinvestitionskosten von ca. 88 000 Euro gegeben. Trotzdem gab es keine Mehrheit dafür. Ja, angesichts fast leerer Kasse ist eine solche Investition kein Pappenstiel, auch angesichts der Unterhaltskosten. Unsere Fraktion hatte deshalb einen Finanzierungsvorschlag gemacht, bei dem keine außerplanmäßigen Ausgaben nötig gewesen wären.
Bündnis 90/Die Grünen sind selbstverständlich dafür, alle möglichen Förderungen hierfür in Anspruch zu nehmen. Wenn es darum geht, den ÖPNV attraktiver zu machen durch Investitionen, die auch Geld kosten, sind andere Fraktionen mehrheitlich meist nur mit Lippenbekenntnissen dafür, lehnen konkrete Maßnahmen wie diese dann leider doch ab.
Neben den bereits genannten Gründen sprechen weitere Fakten für eine Anschaffung elektronischer Echtzeit-Anzeigen. In Eppelheim gibt es außer in der Kirchheimer Straße und am Rathaus keine einzige überdachte Haltestelle. Da es überwiegend viele ältere Menschen sind oder solche mit einem Handicap, die den City-Bus benutzen, müssen sie bislang bei Regen oder in der prallen Sonne im Freien ausharren, wenn sich ein Bus verspätet, ohne Informationen, wann es weitergehen wird.
Wer es ernst meint, den ÖPNV attraktiver, umweltfreundlicher und behindertengerechter zu gestalten, kann guten Gewissens nicht länger gegen die Beschaffung elektronischer Fahrplanauskünfte sein. Aus den genannten Gründen wäre das für die Bürgerinnen und Bürger, die auf den City Bus angewiesen sind bei ihren Einkäufen oder Arztbesuchen, eine rentierliche Investition. Sind wir nicht gerade diesen Menschen besonders verpflichtet, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind?
Deshalb wird die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auch weiterhin die Bemühungen der Bürgermeisterin für eine zeitnahe Anschaffung dieser Elektronischen Anzeigen unterstützen.