„Nachhaltiges Quartier mit Raum für Mensch und Natur“

Grüne stellen Alternativen zum Mega-Bauprojekt an der Rhein-Neckar-Halle vor  

Die Eppelheimer Grünen haben eigene Vorschläge die aktuelle Diskussion um die Zukunft des Areals im Schul- und Sportzentrum eingebracht. „Wir wünschen uns ein gemischtes und nachhaltiges Quartier mit Räumen für Mensch und Natur“, so Fraktionssprecherin Christa Balling-Gündling bei der proppenvollen Diskussionsveranstaltung des Grünen Ortsverbandes.

Stadträtin Isabel Moreira da Silva stellte eingangs die Historie des Bauprojekts dar. „Wir haben mehrfach eine transparente Information der Bürgerinnen und Bürger gefordert. Das ist bislang nicht geschehen. Mit dem Aufstellungsbeschluss wurden jetzt natürlich auch Fakten geschaffen“, so die erfahrene Stadträtin. Darüber hinaus erinnerte sie an die Leitlinien des Stadtentwicklungskonzeptes: „Damit haben wir uns zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung, zu Klima- und Umweltschutz und zu einer behutsamen Nachverdichtung verpflichtet.“

Fraktionssprecherin Christa Balling-Gündling erläuterte anschließend die Grünen Pläne für Sporthalle und Mensa: „Wir brauchen schnellstmöglich eine neue Sporthalle. Auch, damit uns die galoppierenden Baukosten nicht die großzügige Spende unseres Ehrenbürgers Dr. Wild im Wert mindern.“ Die Grünen möchten auf jeden Fall die Mensa in der Mitte des Campus belassen, eventuell in Form eines Anbaus an die neue Halle. Für den westlichen Bereich von der Justus-von-Liebig-Straße bis zur Pestalozzistraße können sich die Grünen eine angepasste Bebauung mit vier Wohnhäusern in zweistöckiger Bauweise mit Staffelgeschoss vorstellen, unterstrich Stadträtin Claudia Grau-Bojunga. Hier müssten auch mindestens 20 Prozent Sozialwohnungen geschaffen werden.

Den bisherigen großen Parkplatz möchten die Grünen aufteilen: Im nördlichen Bereich soll ein großer Park für die Bürgerschaft entstehen, „den großen und wertvollen Baumbestand wollen wir auf jeden Fall erhalten“, so Stadtrat Hubertus Mauss. Im südlichen Teil könnten rund einhundert Parkplätze für Anwohner und Hallennutzer verbleiben. Die bislang versiegelte Fläche vor der Ernst-Knoll-Halle und der Kegelhalle möchten die Grünen zum Teil entsiegeln und auch als Parkmöglichkeit für Schulangestellte nutzen: „Sollte wirklich in einigen Jahren Edeka den Supermarkt in der Rudolf-Wild-Straße als Pächter aufgeben und die Besitzer keinen neuen Marktbetreiber finden, könnte hier ein Supermarkt in angemessener Größe entstehen. Unsere Priorität ist aber ganz klar, den bisherigen Markt als Standort zu erhalten.“, verdeutlichte Mauss.

Abschließend erläuterte Stadtrat Martin Gramm die Situation der Stadtbibliothek: „Wir Grünen sind dafür, die Stadtbibliothek am angestammten und beliebten Standort zu erhalten und, am besten mit Hilfe von Fördergeldern, energetisch zu sanieren“, so Gramm.

Im letzten Teil der Veranstaltung legte Edgar Wunder, Landesvorstand des Verbandes „Mehr Demokratie e.V.“, die rechtlichen Bedingungen für ein mögliches Bürgerbegehren bzw. einen Bürgerentscheid dar und konnte dazu viele Fragen des Publikums kompetent beantworten. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gingen am Ende der Veranstaltung die Gründung einer Bürgerinitiative an und besprachen sich mit Edgar Wunder, wie in Eppelheim ein Bürgerbegehren zeitnah auf den Weg gebracht werden kann.