Nachhaltige Stadtentwicklung und Zusammenhalt der Stadtgesellschaft

 „Tour d’Eppelheim“ führte zu kommunalpolitischen Brennpunkten

Bei der traditionellen Tour d’Eppelheim der Eppelheimer Grünen im Rahmen des Stadtradelns nahm eine 15-köpfige Teilnehmergruppe die kommunalpolitischen Brennpunkte in den Blick.  Die Grünen-Stadträtinnen und Stadträte leiteten die abwechslungsreiche Tour zu den neuen Wohnquartieren in der Stadt, zu schützenswerten Grünflächen, zu neuralgischen Verkehrspunkten und zu Orten,  die wichtig für den sozialen Zusammenhalt der Stadtgesellschaft sind. Grünen-Sprecher und Stadtrat Marc Böhmann stellte zur Begrüßung die Herausforderungen dar: „Gerade weil Eppelheim so hoch verdichtet ist und eine so kleine Gemarkungsfläche hat, müssen wir bei der Stadtentwicklung nachhaltig und umweltschonend vorgehen. Unsere Ideen von nachhaltiger Stadtentwicklung finden viel Zustimmung in der Bürgerschaft.  Das hat zum Beispiel die Diskussion um die geplante massive Bebauung des Areals um die Rhein-Neckar-Halle deutlich gezeigt.“

Am innerstädtischen Heckmann-Gelände erläuterte Fraktionssprecherin Christa Balling-Gündling die schwierige besitzrechtliche Ausgangslage des Areals zwischen dem THS-Schulhof und dem Wasserturmplatz. „Schon mehrere Investoren haben in der Vergangenheit den Versuch gemacht, dieses Areal mit Wohnungen und mit einer sozialen Nutzung, wie vom Erblasser gewünscht, zu entwickeln. Bisher ist die zukünftige Bebauung aber noch offen.“. An der nächsten Station, dem Gugler-Gelände verwies Stadtrat Hubertus Mauss auf die massive Verdichtung des neuen Wohnquartiers: „Hier werden 4- und 5-stöckige Wohnhäuser mit insgesamt 56 Wohnungen entstehen Das ist eine dichtere Bebauung als in der Bahnstadt. Und auch die Preise für die Wohnungen werden vermutlich relativ hoch sein. Unsere Fraktion hat lange dafür, letztlich vergeblich, gekämpft, den Großteil des wertvollen innerstädtischen Baumbestandes zu erhalten. So verliert die Stadt insgesamt eine ihrer wertvollsten grünen Lungen.“

Am „Haus der Begegnung“ in der Hauptstraße lobte Stadträtin Isabel Moreira da Silva das Konzept und die Qualität der Einrichtung: „Das Haus der Begegnung ist mit Mitteln aus dem Landesprogramm ‚QuartiersImpulse‘ mit großem ehrenamtlichen Engagement in Zusammenarbeit mit der Stadt Eppelheim entstanden. Es ist ein Glücksfall für Eppelheim, dass viele Gruppen und Initiativen der Bürgergesellschaft hier eine Heimat gefunden haben und sich vernetzen können.“

Um den zukünftigen Charakter des Gewerbegebietes ging es beim Stopp an der Handelsstraße. Fraktionssprecherin Christa Balling-Gündling verdeutlichte: „Für unsere Fraktion steht fest, dass der Gebietscharakter als reines Gewerbegebiet erhalten werden muss. Jetzt geht es darum, die Flächen im Gewerbegebiet effizienter zu nutzen, das Gebiet auch in Kooperation mit den Unternehmen klimagerechter zu gestalten und gezielt zukunftsfähige Branchencluster zu entwickeln.“

Einen Baustein des neuen Mobilitätskonzeptes konnte die Gruppe bei der Einmündung der Schubertstraße in die Wieblinger Straße besichtigen. „Dass Radfahrer*innen die Schubertstraße nun in beide Richtungen befahren können und mit einem Radstreifen am neuen Ärztehaus sicher in die Wieblinger Straße geführt werden, ist Teil des im Gemeinderat nahezu einstimmig verabschiedeten Verkehrskonzepts“, so Stadträtin Isabel Moreira da Silva, die ergänzte: „Ohne eine deutliche Förderung des Radverkehrs und einer Verkehrswende hin zu umweltgerechter Mobilität werden wir in Eppelheim unsere Klimaschutzziele nicht einhalten können. Wir müssen auch den öffentlichen Raum so verteilen, dass umweltfreundliche Mobilität und schwächere Verkehrsteilnehmer endlich gleichberechtigt sind.“

Die Verkehrswende war auch Thema am Stopp an der Hauptstraße: „Eine zentrales Ziel unserer Grünen Politik in Eppelheim ist seit Jahrzehnten die Verkehrsberuhigung der Hauptstraße. Wir wollen endlich eine Regelung wie vor dem Schwetzinger Schloss. Wir brauchen Sicherheit und Lebensqualität im Stadtzentrum statt gefährlichem Chaos, vor allem für Fußgänger*innen und Radler*innen, für Ältere und Kinder“, so Stadtrat Marc Böhmann.

An der Rhein-Neckar-Halle stellte Stadtrat und Grünen-Sprecher Marc Böhmann den aktuellen Stand der Diskussion um das Areal und die weiteren Planungen dar: „Der große Druck aus der Bevölkerung und auch der Widerstand unserer Grünen Fraktion hat dazu geführt, dass die geplante massive Bebauung des Areals um die Rhein-Neckar-Halle jetzt gestoppt wurde. Wir laden alle Eppelheimerinnen und Eppelheimer ein, sich in den Prozess der zukünftigen Entwicklung dieses Areals einzubringen.“ Böhmann berichtete, dass die Rhein-Neckar-Halle voraussichtlich ab Herbst abgerissen wird und in der Zeit des Neubaus die Schulmensa und ein Teil des Schul- und Vereinssports in der Kegelhalle untergebracht werden können.

Den Schlusspunkt der Tour bildete die Station am zukünftigen Radschnellweg nach Schwetzingen. Hier erfuhren die Teilnehmer*innen der „Tour d’Eppelheim“ von den Grünen Stadträt*innen den aktuellen Planungsstand. „Nach der durchgeführten breit genutzten Online-Bürgerbeteiligung wird nun voraussichtlich im Herbst die Vorzugstrasse vorgestellt. Klar ist: Ein direkt geführter Radschnellweg zwischen Heidelberg und Schwetzingen wird auch für viele Eppler*innen ein Argument sein, für ihre Alltagswege vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen. Eine Trassenführung auf dem Bahndamm, bei dem der wichtige Grünzug dann zerstört werden würde, ist für uns Grüne ausgeschlossen“, verdeutlichte Fraktionssprecherin Christa Balling-Gündling.