Von Baumhäusern und echter Verantwortung

Lobenswerterweise wird die als Ersatz für die Rhein-Neckar-Halle geplante neue Halle nun endlich in Angriff genommen. Unser Ehrenbürger Dr. Wild baut die Drei-Feld-Sporthalle und unsere Stadt ist dafür verantwortlich, den Abriss der alten Halle durchzuführen.


Ein überaus freundlicher Bürger Eppelheims fragte einmal einen anderen Bürger: „Wohnt de Mauss eigentlich in nem Baumhaus oder was soll dess immer mit seine Scheißbääm?“ Nun, in einem Baumhaus wohne ich nicht, aber dennoch möchte ich mich zusammen mit meiner Fraktion weiterhin mit aller Kraft für die Bäume in unserer Stadt einsetzen.


Rund um die alte Sporthalle stehen Hainbuchen, Schwarzkiefern, eine Säuleneiche, Eiben und Roteichen, insgesamt 19 Bäume. Sie sind rund 30-50 Jahre alt und bis zu 18 m hoch. Dies ist schon jetzt ein wertvoller Baumbestand, der im Fortschreiten des Klimawandels zudem immer bedeutsamer werden wird. Denn in den zunehmend unerträglich werdenden, heißen Sommern sind Bäume mit Ihrer Beschattung und Abkühlung eine der wenigen Möglichkeiten, die Hitze in unserer Stadt abzumildern. Diesen Effekt können jedoch nur alte Bäume mit entsprechend großen Kronen erfüllen. Also ist es ganz besonders wichtig, solche Bäume zu erhalten.

Unsere Stadtverwaltung hat die Verantwortung, durch entsprechende Planungen beim Abriss der alten Halle dafür zu sorgen, dass die Bäume möglichst alle erhalten bleiben. Schon bei der Ausschreibung der Abrissarbeiten muss ein entsprechender Schutz des Baumbestandes mitgedacht und miteinbezogen werden. Und natürlich kann es sein, dass der Abriss der Halle in seiner Durchführung anspruchsvoller wird, aber das sind wir unseren grünen Freunden und dem Stadtklima schuldig.


Bei zeitgemäßen, nachhaltigen Projektentwicklungen ist es schon längst Standard, durch entsprechende Maßnahmen vorhandenen, wertvollen Baumbestand trotz Bautätigkeit zu schützen. Nebenbei bemerkt gibt es eine Verordnung zum Schutz von Bäumen auf Baustellen, die erst recht von einer Kommune befolgt werden sollte. Am besten wäre es, schon vor Beginn der Arbeiten eine ökologische Baubegleitung mit zu beauftragen, die die entsprechenden Schutzmaßnahmen erarbeitet. Es ist zum Beispiel unbedingt erforderlich, die Bäume durch ortsfeste Schutzzäune abzuschirmen. So wird gewährleistet, dass während der gesamten Bauzeit der Wurzelbereich der Bäume vor Verdichtungen durch das Überfahren mit Baumaschinen geschützt wird. Auch darf im Wurzelbereich kein Material gelagert werden und Verunreinigungen der Erde durch zum Beispiel Zementwasser müssen unbedingt verhindert werden.


Nicht zuletzt unserer Bevölkerung gegenüber ist es unsere Verpflichtung, durch den Erhalt von Bäumen mit einem erträglichen Stadtklima für das Wohlbefinden der Bürger zu sorgen. Und nicht umsonst ist es bei der aktuell viel diskutierten Umgestaltung des Geländes rund um die Rhein-Neckar-Halle insbesondere die geplante Rodung des gesamten Baumbestandes, die viele Bürger völlig fassungslos macht. Und so bleibt die Hoffnung, dass gemeinsam mit der Verwaltung endlich Wege eingeschlagen werden, die nachhaltig und zukunftsweisend sind.


Ihr Hubertus Mauss
Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Gerne können Sie sich mit mir unter hubertus.mauss@gruene-eppelheim.de in Verbindung setzen oder mich persönlich ansprechen. Ich bin gespannt auf Ihre Reaktionen