„Nie wieder ist jetzt!“ – auch in Eppelheim

Liebe Eppelheimerinnen und Eppelheimer, waren Sie auch wie ich am Samstag bei der großen Demonstration in Heidelberg unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“? Dort versammelten sich knapp 20.000 Bürgerinnen und Bürger aus der gesamten Region, um für Demokratie und Menschenrechte und gegen Hass, Hetze und rechtsextreme Bestrebungen Farbe zu bekennen. Es kamen Jüngere und Ältere, ganze Familien, Freundesgruppen, Heidelberger*innen und viele Bürgerinnen und Bürgern aus dem Umland, aus dem gesamten demokratischen politischen Spektrum, aus Gewerkschaften, Verbänden, Initiativen. Es ist zurzeit für alle zu erkennen: Unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, die Basis unseres Zusammenlebens in Deutschland, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss von uns allen in unserem Alltag neu gelebt werden. Und unser aller Aufgabe ist es auch, sich jenen entgegen zu stellen, die die Grundrechte und unsere Demokratie infrage stellen oder sogar angreifen.

Auch viele Eppelheimerinnen und Eppelheimer haben an der beeindruckenden Großdemonstration teilgenommen. Und auch für Eppelheim gilt: „Nie wieder ist jetzt“. Unsere Eppelheimer Stadtgesellschaft ist bunt, vielfältig und tatkräftig, mit einer beeindruckenden Zahl an Bürgerinnen und Bürgern, die sich engagieren: in Vereinen und Verbänden, in der Nachbarschaft oder im Familienkreis und vielen anderen Bereichen. Unser gesellschaftlicher Zusammenhalt hier in der Stadt ist ein wichtiger Baustein für ein gutes Zusammenleben.

Vielleicht ist ein solches Ereignis wie die Großdemonstration und die gegenwärtige breite gesellschaftliche Diskussion auch ein Anlass für uns alle zu überlegen, wo und wie wir selbst in unserem alltäglichen Tun dazu beitragen können, dass Hass, Hetze, Ausgrenzung und der Angriff auf unsere Demokratie auch weiterhin keine Chance haben. Dass wir Schritte aufeinander zu machen, obwohl wir nicht immer einer Meinung sind. Dass wir stärker das Gemeinsame und Verbindende wahrnehmen und nicht so sehr das Trennende. Gelegenheiten dafür finden wir bestimmt immer mal wieder in unserem Alltag in der Familie, im Freundeskreis, im Beruf, in der Freizeit.

Das riesige Meer an sehr unterschiedlichen Plakaten verstärkte am letzten Samstag die inhaltliche Aussage der Großdemonstration. Ich habe überlegt, was ich auf meinen eigenen Karton schreibe. Am Ende habe ich mich für das erste und wichtigste Grundrecht unserer Verfassung entschieden: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es in Artikel 1 des Grundgesetzes. Er ist Ziel und Verpflichtung für uns alle. Auch und vor allem in diesen Zeiten.

Ihr

Marc Böhmann

Was denken Sie zu diesem Thema oder zu anderen kommunalpolitischen Themen? Gerne freue ich mich auf Ihre Nachricht unter:

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