Mehr Sicherheit und mehr Aufenthaltsqualität in Eppelheims Stadtmitte für alle

Auf dem Foto von links: Dennis Niesporek (Listenplatz 4), Ersi Xanthopoulos (Listenplatz 19), Hubertus Mauss (Listenplatz 2), Claudia Grau-Bojunga (Listenplatz 7), Tobias Distler (Listenplatz 12), Isabel Moreira da Silva (Listenplatz 3), André Müller (Listenplatz 22), Winne Hermann, Stefan Bitenc (Listenplatz 20), Anni-Elisa Süß (Listenplatz 5), Helmuth Lechner, Hartmut Nickisch-Kastner

Bürgergespräch mit Verkehrsminister Winfried Hermann an der Hauptstraße 

„Wir benötigen Mut, im Gemeinderat etwas zu verändern. Diesen Mut haben wir“, sagte Stadträtin Isabel Moreira da Silva am Wahlstand der Eppelheimer Grünen. Niemand anderes als der Landtagsabgeordnete und aktuelle Landesverkehrsminister Winfried „Winne“ Hermann war zum Bürgergespräch auf den Wasserturmplatz gekommen, um über das vielleicht wichtigste Thema in Eppelheim zu sprechen: den Verkehr. Und rund 30 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um dabei zu sein und ihre Erfahrungen und Ideen einzubringen. 

Insbesondere beim Thema Verkehrsberuhigung in der Stadtmitte war man sich schnell einig. „Es geht um Sicherheit und um Aufenthaltsqualität“, so Moreira da Silva mit Blick auf den fließenden Verkehr und die vielen parkenden Autos in der Hauptstraße. Der Grüne Verkehrsminister konnte vor Ort live miterleben, wie gefährlich die Verkehrssituation zurzeit im Stadtzentrum für Fußgänger und Radfahrer, insbesondere für Kinder, Ältere und Mobilitätseingeschränkte ist. Die Eppelheimer Grünen setzen sich seit vielen Jahren für eine Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße ein, die neben einer Aufenthaltsqualität für die Bürgerinnen und Bürger auch noch eine höhere Sicherheit mit sich bringen würde.

Winne Hermann unterstützt diese Idee und wenn es auch zuerst versuchsweise wäre, um den Menschen die Angst zu nehmen, wie er sagte. „Ich finde, man könnte das ausprobieren. Testphasen sind in solchen Fällen gut“, so Hermann. Zugleich müsse man alternativen Parkraum schaffen, damit mehr öffentlicher Raum für die Menschen entstehen könne.

Der Verkehr wirke sich auch auf das Klima und die Bemühungen um den Klimaschutz aus. „Wir brauchen weniger Autoverkehr“, so Hermann. „Das heißt, dass wir am besten jede zweite Strecke zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen sollten.“ Aber das ginge nur, wenn die Bedingungen dafür gut seien.

Verbesserungen im Radverkehr könnten dabei helfen: Stadträtin Moreira da Silva hofft, dass Eppelheim fahrradfreundlicher werden kann. „Das können wir in Eppelheim schaffen. Bisher haben wir nur eine Fahrradstraße, wir wollen aber mehr. Wir haben Ideen dazu, aber wir müssen in die Puschen kommen!“ Denn bis 2030 seien es nur noch sechs Jahre und bisher sei wenig passiert, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen.

„Barrierefreiheit in der Straßenbahn gehört auch dazu“, merkte eine Bürgerin an. Und tatsächlich gibt es nur eine barrierefreie Haltestelle in Eppelheim – eine Hürde, gerade für ältere Menschen und andere mobilitätseingeschränkte Personen, aber auch Eltern mit Kinderwagen, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen.

„Was können wir vor Ort tun?“, war die übergreifende Frage, die die Grüne Stadträtin Moreira da Silva immer wieder stellte. Und die Antwort war neben der Förderung des Bus- und Radverkehrs auch der Ausbau der Gehwege. „Das Land unterstützt über das Landes-Verkehrswegefinanzierungsgesetz die Kommunen unter anderem beim Straßenbau. Wenn es sich um Maßnahmen fürs Klima oder Barrierefreiheit handelt, gibt’s sogar noch einen Bonus“, so Hermann. Insgesamt sei eine Förderung von bis zu 75 Prozent möglich.

Isabel Moreira da Silva kommt gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurecht, wie sie sagte. „Ich habe vor fünf Jahren mein Auto abgeschafft. Das geht in unserer Region eigentlich ziemlich gut.“ Aber was ist, wenn man dennoch nicht auf das Auto verzichten kann? Dann sollte dieses nach Möglichkeit CO2-neutral sein. Aber man müsse sich ein solches eben auch leisten können. „Bezahlbare E-Autos sind wichtig“, so Hermann. „Die Industrie muss ran, die Politik muss ran, um das zu erreichen.“Aber auch die Bürgerinnen und Bürger könnten was tun, zum Beispiel in dem sie ihre Gewohnheiten hinterfragen.

An Herausforderungen für ein klimaneutrales und verkehrsfreundliches Eppelheim fehlt es also nicht. Isabel Moreira da Silva ist motiviert: „Wir Grüne wollen was verändern. Gerade beim Verkehr, einem der Hauptthemen in Eppelheim.“ Und das sei manchmal nicht so einfach in einem Gemeinderat. Winne Hermann kennt das aus der eigenen politischen Arbeit: „Man muss im Gemeinderat, wie überall, Mehrheiten organisieren. Der Gemeinderat ist ein Gremium, das die Verwaltung anweisen kann, Dinge zu tun. Dazu braucht es Mehrheiten. Wir brauchen parteiübergreifende Mehrheiten und breite Allianzen. Alleine können wir das nicht lösen. Aber am Ende geht es nicht ums Recht, sondern ums Klima. Da sollten wir uns nicht parteipolitisch streiten, sondern zusammenarbeiten“, so Hermann. Moreira da Silva pflichtete ihm bei und ergänzte: „Wir haben wie gesagt den Mut, im Gemeinderat etwas zu verändern. Jetzt müssen wir endlich starten.“