Der Radschnellweg von Heidelberg über Eppelheim nach Schwetzingen kommt

Projekt nun in der Detailplanung

Wir Grüne in Eppelheim und in der Region unterstützen seit vielen Jahren die Verkehrswende in und um Eppelheim und die Planungen für einen Radschnellweg zwischen Heidelberg und Schwetzingen. Nun ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dahin umgesetzt worden: Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat vor kurzem die Vorzugstrasse Variante 2 genehmigt. Damit steht fest: Der zukünftige Radschnellweg zwischen Heidelberg und Schwetzingen wird gebaut. Und er wird in Eppelheim entlang des Bahndamms verlaufen.

Was sind Radschnellwege?

Die Förderung von umwelt- und klimagerechter Mobilität ist ein wichtiger Baustein der Verkehrswende. Eine besondere Rolle spielen dafür im Land Baden-Württemberg die Radschnellwege. Sie garantieren den Pendlerinnen und Pendlern und natürlich auch allen anderen Freizeitnutzer*innen ein direktes, sicheres und möglichst kreuzungsfreies Fahren. Sie bieten gerade für Pendlerinnen und Pendler eine attraktive Alternative zum Auto. Und sie nutzen allen, weil dadurch weniger Menschen mit dem Auto ihre Alltagswege zurücklegen und die Luftqualität in den Städten besser wird. Bis 2030 sollen bis zu 20 Radschnellwege im Land Baden-Württemberg fertiggestellt bzw. geplant werden. Und zwar dort, wo aufgrund von vielen Unternehmen, Hochschulen oder Schulen besonders viele Pendler*innen unterwegs sind.

Warum ist die Strecke zwischen Heidelberg und Schwetzingen besonders geeignet für einen Radschnellweg?

Bereits seit 2019 gibt es Planungen für einen Radschnellweg zwischen Heidelberg und Schwetzingen, der Eppelheim, Plankstadt und auch die rund 10.000 Bewohner und Beschäftigten im zukünftigen PHV anbindet. Im Umkreis dieses 8 Kilometer langen Korridors wohnen rund 200.000 Menschen,  Tendenz steigend. Und es gibt direkt an der Strecke zahlreiche Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten sowie zahlreiche Schulen. Darüber hinaus schafft der Radschnellweg eine wertvolle Verbindung zum Radnetz Richtung Neuenheimer Feld und Mannheim. Umfangreiche Prognoserechnungen gehen davon aus, dass den zukünftigen Radschnellweg täglich rund 2800 zusätzliche Fahrradfahrer*innen nutzen werden. Deshalb haben die vier Städte Heidelberg, Eppelheim, Plankstadt und Schwetzingen diesen Radschnellweg seit 2021 gemeinsam vorgeplant. Das Ergebnis der Vorplanung, die auch von mehreren Bausteinen der Bürgerbeteiligung begleitet wurde, ist die Vorzugstrasse Variante 2 als direkte Verbindung zwischen Schwetzingen und Heidelberg.

Wo genau wird der Radschnellweg verlaufen?

Der Radschnellweg wird in der Heidelberger Bahnstadt beginnen und über den Heidelberger Baumschulenweg Richtung Eppelheim verlaufen. In Eppelheim führt der Radschnellweg durchgängig am Bahndamm entlang, von der Leonie-Wild-Straße über die Hermann-Wittmann-Straße und die Birkighöfe am „Alten Heidelberger Weg“ nach Plankstadt. Er endet in Schwetzingen an der Ostseite des Bahnhofs.

Wann wird dann der Radschnellweg fertig sein?

Zurzeit läuft die Entwurfsplanung. Dabei wird im Detail geplant, wo und in welcher Breite und Führungsform der Radschnellweg genau verläuft und wie die Knotenpunkte, zum Beispiel an der Rudolf-Wild-Straße oder in den Birkighöfen, baulich gelöst werden. Darüber hinaus werden die notwendigen Bauwerke, vor allem die ebenerdige Brücke über die B 535 kurz vor Schwetzingen, vorgeplant. Schließlich ist die Landschaftliche Begleitplanung ein Teil der Entwurfplanung. Dort werden die notwendigen Eingriffe in Flora und Fauna erhoben und Ausgleichsmaßnahmen überlegt. Die Entwurfsplanung wird bis Mitte 2026 fertig sein, anschließend folgt dann die Genehmigung und das Planfeststellungsverfahren. Ein Bau des Radschnellweges 2027/28 ist aus heutiger Sicht realistisch.

Was kostet die Stadt Eppelheim der Radschnellweg?

Der Radschnellweg ist eine Landesstraße. Er wird vom Land Baden-Württemberg gebaut und betrieben. Für die Stadt Eppelheim fallen für den Radschnellweg direkt keine Kosten an. Eppelheim hat sich lediglich an den Planungskosten, insgesamt rund 200.000 Euro, mit dem minimalen Betrag von 8.000 Euro beteiligt.

Der Radschnellweg 16 wird für alle Eppelheimer*innen ein zusätzliches attraktives Verkehrsangebot sein. Jetzt müssen bei der Detailplanung gute Lösungen für alle Streckenabschnitte gefunden werden.

Warum der Radschnellweg 16 zwischen Heidelberg und Schwetzingen ein Gewinn für alle Eppelheimer*innen ist

Wir Grüne in Eppelheim und in der Region unterstützen seit vielen Jahren die Verkehrswende in und um Eppelheim und die Planungen für einen Radschnellweg zwischen Heidelberg und Schwetzingen. Nun ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dahin umgesetzt worden: Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat vor kurzem die Vorzugstrasse Variante 2 genehmigt. Damit steht fest: Der zukünftige Radschnellweg zwischen Heidelberg und Schwetzingen wird gebaut. Und er wird in Eppelheim entlang des Bahndamms verlaufen.

Vorzugstrasse Maulbeerallee am besten geeignet

Die direkte Trasse von der Bahnstadt bis zum Schwetzinger Bahnhof entlang der historischen Maulbeerallee ist für den Radschnellweg am besten geeignet. Sie bindet die Bevölkerung aller vier Kommunen (Heidelberg, Eppelheim, Plankstadt, Schwetzingen) gut an. Alle anderen Varianten hätten einen zu großen Umweg bedeutet. Dadurch wären gerade die Pendler*innen kaum vom Auto aufs Rad umgestiegen. Und dies ist das Hauptziel von Radschnellwegen.

Alle können in ihrer Geschwindigkeit fahren

Auf dem Radschnellweg können alle Radler*innen in ihrer individuellen Geschwindigkeit fahren. Zum Beispiel können Kinder oder ältere Menschen auch sehr langsam fahren. Durch die Breite des Radschnellweges ist das Nebeneinanderfahren sowie ein gefahrloses Überholen, auch mit Gegenverkehr, möglich. Das Adjektiv „schnell“ im Begriff „Radschnellweg“ heißt nicht, dass alle schnell fahren oder gar schnell fahren müssten. Es bedeutet, dass man mit dieser attraktiven Radverbindung schneller an sein Ziel kommt als bisher.

Ein Radweg, keine „Radautobahn“

Der Radschnellweg zwischen Heidelberg und Schwetzingen wird nach umfangreichen verkehrswissenschaftlichen Prognosen ein großes Potenzial für den Fahrradverkehr darstellen. Je nach Streckenabschnitt des Radschnellweges rechnet man für Eppelheim mit ca. 3000-6500 Radler*innen pro Tag. Das heißt grob (Nutzungszeit von 14 Stunden/Tag): Es fahren statistisch gesehen pro Minute 3-8 Fahrradfahrer*innen über den Radschnellweg. Also 1,5-4 Radler*innen pro Fahrtrichtung und Minute. (((Von einer „Radautobahn“, wie es zuweilen bei Kritikern heißt, kann keine Rede sein.))) Eine Querung von landwirtschaftlichen oder anderen Fahrzeugen ist selbstverständlich problemlos möglich.

Ein Radweg, der mehr und besser ist als die bestehenden Radwege

Der Radschnellweg wird eine ganz neue Qualität für die Nutzer*innen mit sich bringen: Die Wegführung ist direkt, sicher, bequem und größtenteils kreuzungsfrei. All dies bieten die bisherigen Wege in Heidelberg-Pfaffengrund, Eppelheim, Plankstadt und Schwetzingen nicht. Alle, die mit dem Fahrrad auf dieser Achse unterwegs sind, kennen die kritischen und auch gefährlichen Stellen, zum Beispiel am Rentnerweg im Pfaffengrund, an der Rudolf-Wild-Straße oder auch am Kreisel und am Netto in Plankstadt. Keine der bisherigen Wegführungen ist wie der zukünftige Radschnellweg ein so starkes Argument dafür, als Pendler*in vom Auto aufs Rad umzusteigen.

Für Autofahrer gibt es bereits zwei attraktive Ortsumfahrungen von und nach Eppelheim

Wer mit dem Auto von Heidelberg nach Eppelheim fahren will, dem stehen seit rund 15 Jahren mit der B 535 im Süden und dem Autobahnanschluss Rittel im Norden zwei nahe und attraktive Straßenverbindungen zur Verfügung. Beide Straßen sind auch als Ortsumgehung für Eppelheim geplant worden. Kein Eppelheimer Autofahrer ist auf den Baumschulenweg angewiesen. Der Baumschulenweg kann deshalb selbstverständlich als Teil des Radschnellweges genutzt werden. Und dort können dann auch Rettungsfahrzeuge und direkte Anlieger weiterhin fahren.

Möglichst ortsnahe und regionale Ausgleichsmaßnahmen

Es ist wahrscheinlich, dass die größere Breite im Vergleich zu den bisherigen Wegen einen geringen Flächenverbrauch mit sich bringt. Die Vorplanung hat ergeben, dass sich das in der Größenordnung von insgesamt rund einem Hektar bewegt, also ungefähr die Größe eines Fußballplatzes. Diese Eingriffe in Boden, Flora und Fauna werden ausgeglichen. Wir Grüne wollen unbedingt, dass die Ausgleichsmaßnahmen direkt an der Strecke, zum Beispiel auf dem Airfield, oder in regionaler Nähe umgesetzt werden.

Streckenbezogene Führungsformen

Der zukünftige Radschnellweg muss bestimmten Kriterien genügen, um vom Bund und vom Land gefördert zu werden und um die erforderliche Lenkungswirkung zu entfalten, nämlich dass zahlreiche Pendler*innen ihn auch nutzen. Deshalb gibt es vorgeschriebene Führungsformen hinsichtlich Breite und Verkehrsart innerorts und außerorts. Klar ist, dass an einigen bestimmten Stellen die Regelbreite auch unterschritten werden kann. Unserer Meinung nach könnte dies zum Beispiel an der Engstelle Leonie-Wild-Straße oder bei den Birkighöfen der Fall sein.

Attraktive umwelt- und klimagerechte Verkehrsverbindung fast „fer umme“

Der Radschnellweg ist eine Landesstraße. Er wird vom Land Baden-Württemberg gebaut und betrieben. Für die Stadt Eppelheim ist der Radschnellweg deshalb nahezu kostenlos. Eppelheim hat sich lediglich an den Planungskosten, sie betragen insgesamt rund 200.000 Euro, mit dem minimalen Betrag von 8.000 Euro beteiligt. Jeder andere Ausbau des Radwegenetzes müsste von Eppelheim bezahlt werden und wäre damit völlig unfinanzierbar.

Alle Eppelheimer*innen haben etwas vom Radschnellweg

Der zukünftige Radschnellweg nutzt allen Eppelheimer*innen. Diejenigen, die mit dem Rad zur Arbeit, Hochschule oder Schule pendeln, haben eine sichere und schnelle Verbindung. Die Freizeitradler*innen ebenfalls. Und all diejenigen, die nicht Rad fahren, profitieren auch davon: Der Autoverkehr durch Pendler*innen in und um Eppelheim wird weniger, dadurch wird die Luftqualität in unserer Stadt besser. Und der Lärm weniger.

Ihre Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Eppelheimer Gemeinderat
Christa Balling-Gündling, Marc Böhmann, Claudia Grau-Bojunga, Isabel Moreira da Silva, Hubertus Mauss, Dennis Niesporek